Ort 11: Weiße Rose

Ort 11: Weiße Rose

  • Colmar Platz

Bereits 1816 befand sich hier der Einkehrgasthof „Zur weißen Rose“. 1925 wurde ein neues Hotel unter dem Namen „Weiße Rose“ eröffnet. Die Eröffnung fand gleichzeitig mit der Landtagsabstimmung, in der Eisenstadt zur Landeshauptstadt gewählt wurde, statt. Der „Reichspost“ waren in ihrer Ausgabe am nächsten Tag die Annehmlichkeiten des neu eröffneten Hotels mehr Zeilen wert als die neue Hauptstadt des Burgenlandes.

1926 besuchte Bundespräsident Dr. Michael Hainisch mit Landeshauptmann Josef Rauhofer das Hotel. Die Räumlichkeiten der „Weißen Rose“ boten in den folgenden Jahren Kunst und Politik gleichermaßen eine Bühne. 1928 gab das Burgtheater hier ein erstes Gastspiel und im Haydn-Jahr 1932 fanden Festkonzerte statt.

Am 24.02.1938 lauschte der überfüllte Saal der Rundfunkrede Kurt Schuschniggs, danach demonstrierten 2.500 Menschen für den Erhalt der Österreichischen Nation. Wenige Tage später versammelten sich bereits Nazi-Bonzen in der „Weißen Rose“. Nach Kriegsende zog die russische Besatzungsmacht in die „Weiße Rose“ und errichtete darin das „Sowjetische Informationszentrum“.

1957 wurde das Hotel zum „Hotel-Restaurant Schwechaterhof“, damals das größte und modernste Hotel im Burgenland; dies trug wesentlich zum touristischen Aufschwung in Eisenstadt bei. Der „Schwechaterhof“ wurde in den darauffolgenden Jahren zum Hot-Spot in Eisenstadt. 1979 ereilte den „Schwechaterhof“ ein trauriges Schicksal, im Zuge der Pläne für das Kultur- und Kongress-Zentrum wurde das traditionsreiche Gebäude abgerissen.

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