Sándor Wolf
Sándor Wolf

Gründer des Landesmuseums Burgenland
1871 – 1946
Die Gründung des Landesmuseums Burgenland ist vor allem dem Eintreten engagierter Persönlichkeiten zu verdanken, wie dem damaligen Landeskulturreferenten Ludwig Leser und der des Weinhändlers, Sammlers und Kunstmäzens Sándor Wolf. Sándor Wolf wurde als Sohn eines Weinhändlers geboren, die Weingroßhandlung wurde zu einer der größten in der Donaumonarchie.
Um die Jahrhundertwende setzten seine archäologischen und historischen Interessen ein. Angeregt vom Fund einer römischen Münze, begann er eine Privatsammlung anzulegen, welche er öffentlich zugänglich machte. 1926 stellte Wolf, der zum ehrenamtlichen Landeskonservator ernannt worden war, das ehemalige Leinner-Haus für die Errichtung eines Burgenländischen Landesmuseums zur Verfügung. Seine Museumsbestände umfassten im Jahr 1930 etwa 6000 Objekte, mit Schwerpunkt Archäologie, Kunst und Kunstgewerbe sowie Judaica.
Im März 1938 wurde Sándor Wolf im Zuge des Anschlusses Österreichs an Hitler-Deutschland von der Gestapo verhaftet und gezwungen, auf sein Vermögen und seine Sammlung „freiwillig“ zu verzichten. Er floh mit seiner Schwester Frieda Löwy nach Palästina. Er kam nie wieder nach Eisenstadt zurück und starb 1946 in Haifa.
Die Privatsammlung von Sándor Wolf, die erste Unterbringung des Landesmuseums im Leinner-Haus und später in den Wolf-Häusern, machen den vertriebenen jüdischen Weinhändler zum Gründer des Landesmuseums Burgenland. Beim Areal, auf dem das Schulgebäude des Gymnasiums der Diözese Eisenstadt Wolfgarten steht, handelte es sich um den einstigen Obst- und Gemüsegarten der Familie Wolf, daher der bis heute beibehaltene Name „Wolfgarten“, dort befindet sich auch das Mausoleum der Familie Wolf.
Alles begann mit dem Fund einer römischen Münze, daraus entstand seine Privatsammlung mit etwa 6000 Objekten mit Schwerpunkt Archäologie, Kunst und Kunstgewerbe.